Steuererklärung 2023
Uhr
Andre Hesel
Spätestens am 2. September 2024 muss die Steuererklärung 2023 beim Finanzamt sein! Mit welcher Software Sie Ihr Geld am einfachsten zurückholen, verrät der Steuerprogramme-Test von COMPUTER BILD.
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Steuerprogramme
Platz
5
Testnote
2,1
gut
AKADEMISCHE ARBEITSGEMEINSCHAFT
SteuerEasy 2024
Bis zum 2. September 2024 müssen Millionen Deutsche die Steuererklärung 2023 beim Finanzamt abgeben. Mit einem guten Steuerprogramm ist die lästige Sache schnell erledigt, und nicht nur das: In 88 Prozent aller Fälle kommt es zu einer Erstattung, bei der der Staat durchschnittlich 1.095 Euro zurückzahlt, so das
Statistische Bundesamt. Der Steuerprogramm-Test von COMPUTER BILD zeigt, welche Software Ihnen am besten dabei hilft.
Steuerprogramm-Test: Software im Vergleich
COMPUTER BILD testete die meistverkauften Steuerprogramme für den PC: WISO Steuer und Tax von Buhl, die SteuerSparErklärung und STEUEReasy von der Akademischen Arbeitsgemeinschaft sowie Taxman und Quicksteuer von der Firma Lexware. Fazit: Wer eine selbstständige Tätigkeit ausübt, sollte in jedem Fall zum Testsieger WISO Steuer greifen: Die Software läuft unter Windows, Android, iOS sowie im Browser. Für Angestellte empfiehlt sich der Preis-Leistungs-Sieger Tax für Windows vom selben Hersteller, den es allerdings nicht als App oder Web-App gibt.
WISO Steuer
WISO Steuer (vormals WISO Steuer-Sparbuch) holte sich in diesem Jahr mit der besten Gesamtleistung wieder den Testsieg. Das Programm ist einfach zu bedienen, bietet sehr gute Beratungs- und sehr viele Zusatzfunktionen. Die Software ist für alle Steuerzahler uneingeschränkt geeignet – auch für Rentner und Freiberufler. Ein PC ist nicht erforderlich: WISO läuft auch auf Handy, Tablet und Mac!
Für Windows, Android, iOS und Browser: 45,99 Euro
Buhl
WISO Steuer 2024
Für alle Steuerzahler- Online-Funktion
- 5 Abgaben
- Sehr viele Rechner
Für alle Steuerzahler- Themenfilter beim Start fehlt
Themenfilter beim Start fehltTax
Tax verpasste den Testsieg nur knapp und landete wieder hinter dem „großen Bruder“ des gleichen Herstellers. Dabei ist es sogar einfacher als WISO zu bedienen. Abzüge gibt es eigentlich nur bei den Zielgruppen: Anders als WISO Steuer ist Tax 2024 für Freiberufler nur eingeschränkt zu empfehlen. Für Angestellte und Rentner ist die Software hingegen top und kostet weniger als die Hälfte.
Für Windows: 19,99 Euro
Buhl
Tax 2024
- Schnellste und einfachste Eingabe im Test
- 5 Abgaben
- Sehr viele Rechner
- Für Selbstständige nur eingeschränkt zu empfehlen
- Nur für Windows
Taxman
Das Programm basiert auf der SteuerSparErklärung, liegt in diesem Jahr aber davor. Lexware hat offensichtlich an Führung und Bedienung gefeilt und holte in diesen Teildisziplinen deutlich bessere Noten als die SteuerSparErklärung. Zudem berechnete Taxman den getesteten Steuerfall überzeugend genau. Leider gab es Schwächen in der Suche, und die Plausibilitätsprüfung schlug nicht immer an.
Für Windows: 34,90 Euro
Lexware
Taxman 2024
- Mit Abstrichen auch für Selbstständige
- 5 Abgaben pro Lizenz
- Alle Funktionen
- Schwächen bei der Suche
- Etwas wenige Extra-Rechner
- Nur für Windows
SteuerSparErklärung
Die SteuerSparErklärung lieferte im Test gute Ergebnisse bei der Bedienung und der Beratung und hat alle nötigen Zusatzfunktionen für die Steuererklärung an Bord. Neben dem Testsieger ist die "SSE" darüber hinaus die einzige uneingeschränkt empfehlenswerte Software für Selbstständige und Freiberufler. Wie Taxman überzeugte die integrierte Plausibilitätsprüfung nicht immer.
Für Windows: 33,95 Euro
AKADEMISCHE ARBEITSGEMEINSCHAFT
SteuerSparErklärung
- Für alle Steuerzahler
- Alle Funktionen
- 3 Abgaben je Lizenz
- Etwas wenige Rechner
- Nachteilige AGB
SteuerEasy
SteuerEasy ist der kleine Bruder der SteuerSparErklärung (zum halben Preis!), rechnete aber im Test den Steuerfall am genauesten. Das Programm ähnelt dem teuren Bruder, ist allerdings bei Bedienung, Beratung sowie den Zusatzfunktionen etwas schlechter und bietet nur eine Handvoll Zusatzrechner. Für Selbstständige ist SteuerEasy kaum zu gebrauchen. Es erlaubt nur zwei Abgaben.
Für Windows: 16,99 Euro
AKADEMISCHE ARBEITSGEMEINSCHAFT
SteuerEasy 2024
- Rechnete im Test am genauesten
- Weniger für Selbstständige
- Nur 2 Abgaben
- Nachteilige AGB
QuickSteuer
Die "kleine" und damit deutlich günstigere Lexware-Software basiert ebenfalls auf der SteuerSparErklärung. Sie erreichte im Test aber etwas bessere Noten bei der Bedienung und Beratung. Allerdings schwächelte das Programm bei der Suche und der Plausibilitätsprüfung. Freiberufler und andere Selbstständige greifen sowieso besser zum Original beziehungsweise gleich zum Testsieger.
Für Windows: 19,99 Euro
Lexware
QuickSteuer
- Alle Funktionen enthalten
- Weniger für Selbstständige
- Nur 3 Abgaben
- Wenige Rechner
- Nur für Windows
Realistischer Praxisfall
Um ihre Tauglichkeit zu belegen, mussten alle Programme einen komplexen Steuerfall verarbeiten. Den entwickelten die Experten der Datev in Kooperation mit COMPUTER BILD. Keines der getesteten Programme berechnete die von der Datev prognostizierten Steuerbetrag absolut korrekt, die Abweichungen waren aber gering.
Der Labortest
Führen die Programme sicher durch die komplexe Steuermaterie? Ist die Bedienung logisch? Sind Hilfetexte verständlich? Im großen Labortest deckten die Tester Nutzerführungsschwächen, umständliche Dialoge und fehlende Themenfilter auf, prüften die Qualität der Beratungs-, Such- und Druckfunktionen sowie die Zuverlässigkeit der Plausibilitätsprüfung. Neben den enthaltenen Steuertipps kamen wichtige Zusatzfunktionen wie Extra-Rechner und Passwortschutz auf den Prüfstand. Zudem testete COMPUTER BILD, wie gut die Programme neben Angestellten auch Rentner, Vermieter, Familien, Geschiedene und Freiberufler bei der Steuererklärung unterstützen.
Prüfung Datenschutzerklärungen
COMPUTER BILD hat auch die juristische Komponente auf den Prüfstand gestellt und ließ die Datenschutzerklärungen aller Anbieter durch den Hamburger Anwalt Ulrich Emmert (esb Rechtsanwälte) prüfen. Emmert fand tatsächlich für Verbraucher nachteilige Klauseln, etwa die Einbindung von Werbenetzwerken ohne vorherige Einwilligung des Nutzenden.
Rund 20 Millionen Deutsche müssen eine Einkommensteuererklärung abgeben, sind also pflichtveranlagt. Dazu zählen neben Gewerbetreibenden und Selbstständigen viele Rentner und sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer. Die Abgabepflicht gilt zudem für Personen mit Mieteinnahmen und Kapitalerträgen, aber auch für die meisten Ehepaare, Empfänger von Lohnersatzleistungen wie Arbeitslosengeld, Kurzarbeitergeld und Elterngeld sowie Arbeitnehmer mit Nebenjobs. Eine Liste aller Pflichtveranlagungskriterien finden Sie beim
Lohnsteuerhilfeverein.
Achtung: Für 2024 wurde die Frist zur Abgabe der Steuererklärung verkürzt. Wer pflichtveranlagt ist, muss die Einkommensteuererklärung 2023 spätestens am 2. September 2024 um 23:59 Uhr beim Finanzamt einreichen, also vier Wochen früher als 2023. Wird die Erklärung von einem Steuerberater oder Lohnsteuerhilfeverein eingereicht, bleibt Zeit bis zum 31. Mai 2025.
Wichtig: Aufgrund der Rentenerhöhung zum 1. Juli 2023 haben im Veranlagungszeitraum zehntausende Rentnerinnen und Rentner die geltenden Freibeträge erstmals überschritten und werden vom Fiskus zur Abgabe der Steuererklärung aufgefordert. In diesem Fall sollte man unbedingt reagieren und gegebenenfalls eine Fristverlängerung oder eine Nichtveranlagungsbescheinigung beantragen, andernfalls drohen Strafzahlungen. Spezielle Tipps erhalten Sie im
Steuerratgeber für Rentner.
Wer nicht pflichtveranlagt ist, kann – und sollte – die Steuererklärung freiwillig abgeben. Übersteigen die beruflich bedingten Ausgaben nämlich den für 2023 erhöhten Werbungskostenpauschbetrag in Höhe von 1.230 Euro, lässt sich in den meisten Fällen Geld zurückholen – früher war der Vorgang daher unter der Bezeichnung "Lohnsteuerjahresausgleich" bekannt. Millionen Deutsche verzichten auf die freiwillige Abgabe der Steuererklärung und "schenken" dem Fiskus damit Jahr für Jahr rund 11 Milliarden Euro. Auch
Studierendesollten eine Steuererklärung abgeben. Sie haben zwar in der Regel keine nennenswerten Einkünfte, dafür aber hohe Ausgaben, die sich gegen künftige Steuerzahlungen anrechnen lassen.
Freiwillig veranlagten Steuerzahlern bleibt zudem viel mehr Zeit für die Abgabe. Da die Antragsveranlagung nach Ablauf des Veranlagungszeitraums vier Jahre lang möglich ist, muss die freiwillige Steuererklärung für das Jahr 2023 erst am 31. Dezember 2027 beim Finanzamt vorliegen.
Legale Steuertricks
Wer freiwillig veranlagt ist und nicht weiß, ob es überhaupt zu einer Erstattung kommt, muss nicht gleich eine Software kaufen. Alle hier getesteten Apps und Online-Programme erlauben die kostenlose Berechnung der Steuer – erst bei der elektronischen Abgabe ans Finanzamt wird zur Kasse gebeten. Nutzen Sie lieber ein klassisches PC-Programm, installieren Sie die kostenlose Testversion
WISO Steuer 2024,
Tax 2024oder
SteuerSparErklärung 2024und berechnen damit Ihre Steuer. Prognostiziert das Programm eine Erstattung, kaufen Sie die Software nachträglich und schließen damit die Steuererklärung ab. Droht hingegen eine Nachzahlung, dürfen Sie als freiwillig veranlagter Steuerzahler auf die Abgabe verzichten und sparen sich zudem den Kauf der Software.
Alternative: Steuerberatungs-Apps
Einige Anbieter von Steuer-Software bieten inzwischen auch Apps und Web-Apps für die digitale Steuerberatung an. Statt Selbermachen ist dort "machen lassen" die Devise. Anders als bei den hier getesteten Steuersparprogrammen, in denen die Erklärung trotz Hilfefunktionen letztlich vom Steuerzahlenden selbst erstellt wird, beantwortet man dort nur ein paar grundlegende Fragen und lädt anschließend die nötigen Belege hoch. Um den Rest kümmert sich dann ein Steuerberater oder eine Steuerberaterin.
Der Service ist vor allem für Menschen interessant, die mit der Steuererklärung überfordert sind, keine Zeit oder Lust dazu haben oder deren Einkommenssituation sich verkompliziert hat – etwa nach einer Heirat. Freilich schielen die Anbieter auch auf Personen, die ihre Erklärung gerne auf die lange Bank schieben und die Abgabefrist nicht schaffen. Steuerberatungen sind nämlich nicht an diesen Termin gebunden und müssen die Veranlagungen ihrer Mandanten erst im übernächsten Jahr einreichen. Weil sich die Angebote in puncto Preis und Leistung teilweise erheblich unterscheiden, haben wir verfügbare
Steuerberater-Apps verglichen.
